Wenn’s am Schönsten ist…

Positionierung, Coaching oder was?

Attenzione: Hier wird jetzt alles ordentlich auf links gekrempelt.

An diesem Artikel beiße ich mir seit drei Tagen die Zähne aus und kriege ihn einfach nicht auf die Kette. Deshalb habe ich heute – mit Unterstützung meiner großartigen Twitter-Community – beschlossen: Lieber quick’n dirty, als in Schönheit zu sterben. Heißt: Ich schreibe jetzt so drauflos, wie die Gedanken und Worte in die Tastatur fließen. Bitte anschnallen!

Ich verabschiede mich nach fast sieben Jahren:

Und zwar von der Markenberatung, wie ich sie bisher gemacht habe, nämlich „Wunschkundenprofile erstellen, Marktpotenzial analysieren, Angebotsmodule und Marketingstrategien entwickeln, USP’s, Customer Journeys, Markenführung, Markenkommunikation…“

Ich habe das lange Zeit sehr gern, gut und erfolgreich gemacht – aber die Lust daran hat irgendwann angefangen, sich davonzuschleichen.

Meiner lieben Sabine Dinkel habe ich das schon vor einer Weile anvertraut; ihre Antwort war eine Punktlandung:  „Der Nektar von dieser Blüte ist für Dich offenbar einfach abgenascht.“ That’s it. Und jetzt?

Positionierung bleibt – aber ab sofort „the steffilicious way“.

Und es ist was Neues hinzugekommen, von dem ich immer noch nicht genau weiß, wie ich es nenne. Mentoring? Hm. Coaching? Das mache ich im Grunde schon seit Jahren. Strategieberatung? Puh. Persönlichkeitsentwicklung? Macht ja irgendwie auch jeder, oder? Tatsache ist aber: Das „Neue“ hat von all dem etwas.

Bisschen „steffilicious“ Storytelling gefällig?

In meiner Arbeit fand ich es schon immer am spannendsten, was Menschen bewegt. Außerdem: Das, was Menschen bewegt, bewegt auch ihr Business – beides ist untrennbar miteinander verbunden. Das ist wie bei einem Mobile: Wenn du an einer Stelle zupfst, gerät das ganze Ding in Bewegung. Deswegen standen auch in der Markenberatung die persönlichen Themen meiner Kunden am Anfang: Erzählen Sie mal!

Die richtigen Fragen zu stellen, mit 100%iger Aufmerksamkeit zuzuhören, alle Antennen auf jemanden auszurichten, von meinem Gegenüber Vertrauen geschenkt zu bekommen, zwischen den Zeilen zu lesen und zu lauschen:

Das liebe ich!

Wenn sich jemand während unserer Zusammenarbeit selbst ganz neu kennenlernt, Wünsche und Talente entdeckt, von denen er noch gar nichts wusste, Klarheit darüber bekommt, wie er tickt und was ihm wirklich wichtig ist –  das fand ich schon immer großartig. Da blühe ich auf und finde es wunderbar, dass ich Menschen Wind unter die Flügel pusten kann; das beflügelt mich ebenfalls.

Damit haben wir auch in der Markenberatung immer begonnen.

Danach ging’s dann logischerweise an die Themen, die ich schon aufgezählt habe: Umsatzprognosen, Kundenbrille aufsetzen, Website, Produktentwicklung, Preisgestaltung usw. – eben die gesamte Marketing-Palette. Seufz.

Und irgendwann merkte ich: Joa… ab diesem Moment wurde seit einiger Zeit die Freude am Tun immer kleiner. Die Themenfelder, die jetzt folgten, lockten mich immer weniger.

Also habe  ich mir selbst mal beim Denken zugehört:

Was ist hier los? Aha: Offensichtlich war das nicht nur eine kurze Motivationsflaute, sondern das Vergnügen und das Interesse an diesen weiterführenden Themen verringerte sich tatsächlich laufend.

Ich hatte auch keine Lust mehr, darüber zu bloggen, deshalb fehlte mir zunehmend die Inspiration für mein eigenes Marketingkonzept. Und so hatte ich auch auf den Social-Media-Kanälen nicht bloß immer weniger Lust, mich zu äußern, sondern mich nervten die Themen inzwischen schon beim Lesen.

Das lief dann folgendermaßen: Twitter und LinkedIn  auf – Marketinggedöns, och neeee…. Twitter und LinkedIn wieder zu. Und monatelang online überall nur still mitzulesen, ist ja für die eigene Sichtbarkeit auch eher so semi.

Die Energie folgt bekanntlich der Freude. Nimmt die Freude ab, verkrümelt sich der Rest auch.

Und das gilt für mich ganz besonders, darüber habe ich auch schon mal gebloggt: https://www.stephanie-wagner.de/das-lustprinzip/.

Vor ein paar Monaten stupste mich dann eine Führungskraft aus meinem Hamburger Netzwerk an: „Könntest Du mir eigentlich auch bei meiner persönlichen Positionierung helfen? Ich brauche mal jemanden, der ein paar wichtige Dinge mit mir sortiert: Bleibe ich im Konzern oder nicht, wo sehe ich mich in fünf und 10 Jahren, was ist mir eigentlich wirklich wichtig, welchen Traum würde ich mir gern erfüllen?“.

Au ja, darauf hatte ich Lust!!

Für diese Person entwickelte ich ein neues Format, das auch meine eigenen Vorlieben berücksichtigte:

Der Strategietag war geboren:

„Ein inhaltlich und thematisch gut vorbereiteter Tag an einem wunderschönen Ort außerhalb Hamburgs, mit Deep Work vom Feinsten, Blick auf Wiesen und Wald, Spaziergängen zwischendurch und leckerem Essen.“

Wunschkonzert, Ponyhof.

Der Tag war ein voller Erfolg, der Kunde war begeistert, ging mit pfundweise Klarheit und völlig neuen Erkenntnissen über sich nach Hause und hatte einen Plan in der Tasche mit bekömmlichen, kurz- und mittelfristigen Schritten für alle wichtigen Themen. Ich entwickelte ein Konzept, wie ich ihn während der nächsten sechs Monate beim Dranbleiben helfen konnte – und ich hatte wieder richtig Spaß daran!

Und das Gesetz der Resonanz funktioniert. Immer.

„Solche“ Kunden tauchten nämlich in der Folge plötzlich öfter auf, quasi aus dem Nichts – obwohl ich noch gar nicht über dieses neue Angebot sprach: Sowohl Unternehmer:innen als auch neuerdings einige Führungskräfte, und Letztere gehörten ja bisher gar nicht zu meinem Kundenkreis!

So funktioniert Positionierung viel besser.

Auf einer B2B-Messe hielt ich einen Vortrag zum altbekannten „Warum sollen deine Kunden ausgerechnet dich beauftragen?“ ( = „eigentlich“ klassische Marken- und Marketingthemen), danach kam einer der Zuhörer  zu mir an den Stand: Er sei Ingenieur und Führungskraft im Konzern, er wolle sich umorientieren, ob ich mit ihm zusammen auch seine persönliche Positionierung…?

Schlussendlich bezahlte sein bisheriger Arbeitgeber sogar zwei Strategietage, weil er sie als Outplacement-Beratung verhandelt hatte. Wow!

Eine Netzwerkkollegin aus München rief an:

Sie habe bei einer Fortbildung eine Unternehmerin aus Norddeutschland kennengelernt; die wolle ihre persönliche und geschäftliche Situation mal durchsortieren und suche dafür jemanden aus dem Großraum Hamburg, ob sie ihr jemanden empfehlen könne. Und da habe sie sofort an mich gedacht (wohlgemerkt: obwohl ich immer noch nichts von dem „Neuen“ irgendwo öffentlich kommuniziert hatte) …

Diese Unternehmerin und ich hatten drei Wochen später einen großartigen Strategietag, für den sie nach Hamburg anreiste und von dem sie abends völlig begeistert wieder nach Hause fuhr. Seitdem geht sie wieder mit Klarheit und neuer Lust voran (Liebe K., du bist gemeint. 😉 ).

Inzwischen kamen sogar schon Kunden aus Berlin und aus NRW für die Strategietage angereist.

Leute, ist das cool oder was??

Und als Kirsche auf der Torte gab mir ein Unternehmer die Erlaubnis, dass ich seine unfassbar schöne Rückmeldung als Referenz auf meiner Website veröffentlichen darf: Sie steht bei „Glückliche Kunden“ ganz oben auf der Seite: https://www.stephanie-wagner.de/kundenstimmen/. Lieber Olaf Hinrichsen, mir geht immer noch jedes Mal das Herz auf, wenn ich das lese!

Es kamen also schon Kunden für etwas, was es offiziell noch gar nicht gab – weder auf meiner Website noch sonstwo. Die Rückmeldungen waren  krass positiv, und ich hatte endlich wieder richtig Spaß bei der Arbeit.

Können Sie sich vorstellen, wie genial es ist, zu beobachten, was mit Menschen passiert, wenn sie sich uneingeschränkt und bedingungslos angenommen und geschätzt fühlen, ohne dass sie dafür irgendeine „Performance“ bringen müssen?

Wenn es mal nicht um Leistung und Status als Maßstab geht. Wenn sich jemand Zeit für sich selbst nimmt, sich wieder für sich selbst begeistert und alles mal gedacht und gesagt werden darf! Dann geht’s hinterher nämlich auch im Business mit ganz neuen Ideen und neuem Schwung weiter,  für Unternehmer:innen und Solopreneure ebenso wie für Führungskräfte.

Ich glaube, es muss überall ganz viel Bullshit-Bingo raus (Change, disruptiv, Mindset…) und stattdessen mehr Mensch und vor allem mehr Liebe rein!

Übrigens – für Teams kann man sowas im Anschluss daran auch ganz wunderbar machen.

Wir wissen ja, die Treppe wird immer von oben gefegt. 😉

Sie merken: Meine Entscheidung war längst getroffen.

Und mit diesem Artikel jage ich dann auch meine letzten Bedenken zum Teufel und oute mich: Ich biete ab sofort keine klassische Markenberatung mehr an. Ich hatte nämlich noch ein bisschen Schiss vor der eigenen Courage, weil das im letzten Jahr natürlich noch einen guten Teil meines Umsatzes ausmachte.

Aber dieses zweigleisige Fahren hatte die Handbremse im Kopf gleich mit eingebaut, damit ist Schluss. Diesen Umsatz lasse ich jetzt auch los und vertraue vergnügt auf die Synchronizität der Ereignisse. Und, liebes Netzwerk, auf weitere Empfehlungen. <3

Außerdem bleibt mir gar nix anderes übrig, als das jetzt offiziell zu machen.

Ich habe nämlich letzte Woche im Podcast der wunderbaren Anastasia Umrik zum ersten Mal „in aller Öffentlichkeit“ darüber gesprochen. Und weil diese Podcast-Folge in Kürze „on air“ geht, sollte ich ja wohl hier auf meinem eigenen Kanal auch endlich Farbe bekennen. 😉

Fotocredit: Martina van Kann Fotografie

Und wie heißt das jetzt?

Coaching? Tja, das ist es eigentlich schon immer. Strategieberatung? Hoher Bullshit-Bingo-Faktor. Personal Branding? Noch mehr Bullshit-Bingo.  Ich habe mich erstmal entschieden für:

Coaching und Positionierung.

Und wenn mir das nicht mehr gefällt, ändere ich es wieder. So einfach ist das. Übrigens ist dieses ganze Rumgehüsere der letzten Monate auch der Grund dafür, dass es mit dem Relaunch meiner Website nicht weiterging: Ich war einfach uninspiriert. Das ist ja nun vorbei. 😉

Der Strategietag hat neue Namen.

Es gibt jetzt den „Weitblick“, den „Lichtblick“ und den „Lichtblick-to-go):  Darf ich Sie zur Angebotsseite locken? Und das neue Theme = Webdesign wartet auch schon hinter den Kulissen.

Mein LinkedIn-Profil ist ebenfalls bereits up-to-date. Ich freu mich übrigens immer über Vernetzung. 😉

Neue Ideen liegen im Brutkasten und schlüpfen demnächst.

Übrigens auch Vorträge:

Der Nächste im März auf einer richtig großen Bühne beim Schleswig-Holsteinischen Zahnärztetag vor rund 1.100 Menschen: Bitte schon mal mit Daumendrücken anfangen. Und im Mai darf ich beim Unternehmerinnentag der IHK Lübeck auf Schloss Tremsbüttel die Keynote halten. Ich! Freu! Mich!

Edit: Tja. Und dann kam Corona dazwischen. Aber aufgeschoben ist ja nicht – Sie wissen schon.

Wenn Sie sich also für Ihre Veranstaltung, Ihr Unternehmen oder Ihren Verband eine Speakerin wünschen, die auf der Bühne so ist wie im Leben, die Herzen und Hirne des Publikums erreicht und ohne PowerPoint auskommt: Lassen Sie uns doch mal drüber sprechen.

Wenn’s am Schönsten ist…

…dann also NICHT aufhören, sondern genau da weitermachen, denn die Energie folgt der Freude. Und falls Ihnen jemand in den Sinn kommt, dem eine Zusammenarbeit mit mir vielleicht richtig gut tun könnte und der mich mal kennenlernen sollte:

Ich freu mich, wenn Sie dieser Person von mir erzählen. Dankeschön.

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